von den Anden an den Atlantik

Von Uspallata nach Buenos Aires
Und weil es so schön ist, fahre ich mal wieder von West nach Ost durch Argentinien, von den Anden an den Atlantik. Ok, Buenos Aires liegt nicht ganz am Atlantik, sondern am Rio de la Plata, doch der hat hier schon die Ausmaße eines Meeres. Doch habe ich von Buenos Aires aus einen Ausflug an den Atlantik gemacht.
Aber der Reihe nach hier der Streckenverlauf: Von Uspallata führte mich der Weg erst noch tiefer in die Anden bis auf 3900 m Höhe, den Grenzpass zu Chile, dessen Spitze eine Christusstatue krönt.

mein erster Höhenrekord mit knapp 4000 m, der Paso de la Cumbre

mein erster Höhenrekord mit 3834 m, der Paso de la Cumbre, auch Paso Uspallata oder Paso del Cristo Redentor nach der Christusstatue genannt

Die gut ausgebaute Fernstraße, die Ruta 7, habe ich kurz vor dem Grenztunnel verlassen, um die alte Passstraße zu nutzen. Stehen sonst überall Wegweiser, so fehlte dieser hier, so dass ich vor der Tunneleinfahrt umgekehrt bin und die Abzweigung gesucht habe. An der Strecke bis zur Grenze nach Chile liegen noch 2 „Muss Stopps“ und mindestens ein „Kann Stopp“. Der erste ist die Punta de Inca, eine Natursteinbrücke, unter der der Rio Mendoza fließt.

Punta del Inca mit den Resten des Badehauses

Punta del Inca mit den Resten des Badehauses

Da es hier auch Heilquellen gibt, wurde hier ein Luxushotel mit einem Badehaus errichtet. Mittlerweilen existiert dieses allerdings nicht mehr.
Der zweite Stopp ist dann der Blick auf den höchsten Berg außerhalb des Asiens. Auf die Besteigung des Aconcagua mit fast 7000 m Höhe habe ich dann verzichtet.

der

Blick auf den Aconcagua, auf die Besteigung habe ich verzichtet

12 Tage sollte man einplanen und ich hatte auch vergessen, mir Proviant für 12 Tage einzupacken. Für den Anfang hat mir auch die Fahrt auf den 3900 m hohen Pass gelangt.
Für die Kann Stopps sorgt dann die stillgelegte Andenbahn, die einmal die Anden überquerte. Über viele Kilometer verläuft die Strecke neben der jetzigen Fernstraße. Es hat den Anschein, als ob es mal den Versuch gegeben hatte, die Strecke wieder in Betrieb zu nehmen, da einige Brücken recht neu aussahen. Doch sind die Gleise auf vielen Kilometern wieder mit Geröll übersäht und auch die Schutzzäune und Schutzbauwerke sind übrwiegend verfallen.

verfallende Schutzgebäude der Andenbahn

verfallende Schutzgebäude der Andenbahn

Schade, diese Fahrt hätte ich mir gerne gegönnt. So bin ich wieder nach Uspallata zurückgekehrt und dann durch das Valle de Uspallata nach San Juan gefahren. Anfangs war ich fast alleine auf der Strasse. Später führte die Strecke dann durch riesige Erzabbausgebiete.

Erzabbau, zerstörte Landschaft

Erzabbau, zerstörte Landschaft

Man hatte das Gefühl, durch eine Mondlandschaft zu fahren. In San Juan erwartete mich dann eine betriebsame Stadt mit sehr gepflegten Straßen und schattigen Straßencafes. Das war bei 35 Grad auch ganz angenehm.
Cordoba war das nächste Ziel. Wollte ich anfangs mehrere Tage bleiben, so habe ich das auf eine Nacht reduziert, da alle preiswerten Hotels ausgebucht waren. Es fand gerade ein großes Rockfestival statt. Der Weg führte mich dann nach Rosario. Angeblich sollen die schönsten Frauen Argentiniens aus Rosario kommen. Davon wollte ich mich natürlich selbst überzeugen. Entweder war ich zur falschen Zeit dort oder alle Schönheiten waren gerade am Meer. So widmete ich mich den baulichen Schönheiten der Stadt. Hier ragt ein Gebäude besonders hervor, von dem man es gar nicht erwarten würde. Der Busterminal ist von außen ein wunderbarer alter Bau und im inneren ähnelt er eher einem modernen Flughafenterminal.

Portal des Busterminals in Rosario

kleine Bilderserie aus Rosario auf dem Weg vom Busterminal zum Fluss

kleine Bilderserie aus Rosario auf dem Weg vom Busterminal zum Fluss

Eingangsportal der Hochschule

medizinische Fakultät Rosario

medizinische Fakultät Rosario

alter Glanz aus reichen Zeiten, Straße Santa Fe in Rosario

alter Glanz aus reichen Zeiten, Straße Santa Fe in Rosario

alter Reichtum

alter Reichtum

 

In San Nicolas am Rio Parana macht ich bereits wieder Halt. San Nicolas ist geprägt von einer neuen Wallfahrtskirche, da es hier heiliges Wasser gibt. Welche Wunder oder Heilungen es vollführen kann, blieb mir ein Rätsel. Doch wie überall auf der Welt hat sich um die Wallfahrtskirche eine Budenstraße gebildet, die alle möglichen Bildchen Rosenkränzen und natürlich Wasserflaschen verkaufen.

die neuerbaute Wallfahrtskirche in San Nicolas

die neuerbaute Wallfahrtskirche in San Nicolas

Der Ort scheint auch zu einigem Wohlstand gekommen zu sein, gibt es doch viele moderne Häuser mit Blick auf den Rio Paranas. Auch eine Marina zeugt vom Wohlstand. Ich vermute allerdings, dass hier reiche Großstädter 2. Wohnungen besitzen. Ein kleines Kuriosum besitzt de Ort noch: Die Polizei fährt hier mit Quads in der Innenstadt Streife.
Für die letzte Etappe nach Buenos Aires hatte ich mir eine kleine Strasse am Ufer des Rio Paranas ausgesucht. Doch die Strecke entpuppte sich als unattraktive Straße durch Industrielandschaften. So bin ich doch noch auf die Schnellstraße ausgewichen und erreichte Buenos Aires am frühen Nachmittag des 10. Februars. Nach einer ersten Nacht in einem kleinen Hostel war ich dann für vier Tage Gast bei Pamela und Sebastian, die ich einige Wochen vorher in Malague getroffen habe.
Über Buenos Aires werde ich dann beim nächsten mal schreiben.
Gerd


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