Hilde

mal wieder ohne Bild und Stuhl, doch wenn ich über Hilde nicht schreiben würde, so würde einer der bisherigen Big Points der Reise fehlen. Ich habe Hilde in der Residenz des spanischen Botschafters getroffen, wo etwas Kultur in Form eines Einmann Theaterstückes stattfand. Wir stellten sehr schnell fest, dass uns die Qualität der Bildung ein wichtiges Anliegen ist. Da wir uns noch weiter austauschen wollten, verabredeten wir uns für den nächsten Nachmittag. Hilde hatte schon angedroht, wenn man sie in ihren Ausführungen zur Bildung und Weiterbildung nicht stoppt, dann hört sie auch nicht auf. Aber Bildung und Weiterbildung in Afrika interessiert mich und so ließ ich mich auch nicht abschrecken (Wer mich kennt, der weiß, dass auch ich darüber lange und ausführlich, insbesondere über die Qualitätssicherung reden kann, mich am Klang meiner Stimme erfreuend)

Hilde ist 61 Jahre jung und in der Entwicklungshilfe für die GIZ tätig. Sie leitet ein Projekt in Kindu. Kindu ist so ungefähr der Mittelpunkt des Nichts im Kongo und von Kinshasa auch nur mit dem Flugzeug zu erreichen oder über die östlichen Nachbarstaaten.

Ihr besonderes Interesse gilt den Minoritäten in den Ländern und sie stellt mir ihr Projekt im Kongo und auch den vorherigen Wirkungsstätten, z.B Afghanistan vor. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Ausbildung und der Weiterbildung/Qualifizierung der Ausbilder/Lehrer. Als ich ihr gegenüber die These vertrat, die meisten Afrikaner seien sprachbegabt  und weniger mathematisch begabt, ernte ich erbitterten Widerstand. Es sei eher eine Frage der Didaktik und keine Frage der Herkunft und ethnischen Zugehörigkeit. Ich kann das nachvollziehen, denn die Umgangssprache lernt man auf der Straße und im Kontakt untereinander aber Mathematik lernt man in der Schule. Wenn hier nur unzureichend qualifizieret Lehrer sind, manchmal auch mit einer eher geringen Motivation, dann muss man sich nicht über die ungenügenden Ergebnisse wundern. Also muss man bei der Qualifizierung der Lehrkräfte ansetzen. Es ist auch nicht eine Frage der technischen Ausstattung. Man müsse auch den Schülern beibringen -und auch gestatten- Fragen zu stellen.

Hilde kennt wohl auch alle Krisengebiet der Erde und war in vielen bereits tätig und so wundere ich mich auch nicht, dass sie mit viel Elan über ihre Projekte in Afghanistan berichtet.

Das Hilde neb3en ihrer Arbeit noch sportlich unterwegs ist, verwundert da kaum noch und auch ihre Sportart, der Triathlon, setzt mich nicht mehr in Erstaunen. Und wenn HILDE erzählst, dass sie im August in den Ruhestand gehen wird, dann glaubt ihr das eh keiner. Und die Bezeichnung Ruhestand ist sowieso ein idiotisches Wort für eine aktive Zeit nach der Arbeit.

Hallo Hilde, ich bin mal gespannt, welche Projekte du dann durchführst. Ich hatte dir von meinen Kontakten zum Projekt Intercampus von Inter Mailand erzählt und du wolltest ja auch dorthin Kontakte knüpfen. Vielleicht ist das ja das neue Projekt in  dem Du deine Leidenschaften Sport und Bildung zusammenführen kannst.

Hilde, ich wünsche Dir viel Erfolg bei deinen weiteren Aktivitäten

Danke, dass du mir deine Zeit gegeben hast

Gerd


Posted in Menschen auf dem roten Stuhl by with no comments yet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.