Mit dem Landcruiser durch Ghana und der Elfenbeinküste

Jetzt stimmt der Titel meiner Seite – Motorradweltreise-  nicht mehr, doch stellen die Wochen bis Mitte Dezember nur eine kurze Unterbrechung der Motorradreise da. Im letzten Jahr haben wir, das sind meie Freundin Nina und ich, unseren Landcrusier, mit dem wir die letzten beiden Jahre in Westafrika unterwegs waren, in Lome abgestellt. Da wir beide noch nicht in Ghana und der Elfenbeinküste waren, stand der Entschluss, diese beiden Länder zu bereisen, schnell fest.

Ghana

Uns überrascht Ghana mit sauberen Orten und nur wenig Müll auf den Straßen. Selbst die sonst überall herumfliegenden Plastiktüten fehlten. Der Zustand des Straßen war allerdings abseits der Hauptstraßen und besonders auf den Pisten östlich des Voltasees schlecht.

da paßt bestimmt noch mehr drauf

da paßt bestimmt noch mehr drauf

Anscheinend fahren nur wenige Autos mit europäischem Kennzeichen durch das Land, denn überall im Land wurden wir freudig begrüßt. In Tamale hatte ich die Gelegenheit, mit einem Ausbilder für Zimmerleute zu sprechen, die in einer überbetrieblichen Einrichtung eine Ausbildung erhalten.

Besuch einer Schule

Besuch einer Schule

Dort kann man auch günstig im TICCS Guesthouse übernachten, was wir auch gerne in Anspruch genommen haben.

Den Abschluss in Ghana bildete ein Aufenthalt am Meer. Da wir mit einem 10 Jahre alten Reiseführer unterwegs waren, waren auch die Unterkunftsempfehlungen nicht mehr aktuell und die Green Turtle Lodge war seit einem Jahr verwaist. Bereits abseits der Straße am Meer  war eine  Rückfahrt nach Busua angesichts der Uhrzeit nicht mehr sinnvoll, fuhren wir weiter um einen Lagerplatz für die Nacht zu suchen.

"Küstenstraße" in Ghana

„Küstenstraße“ in Ghana

Doch das Glück war uns hold und nach weniger als einem Kilometer erreichten wir die Akwidaa Lodge, eine auf einfachem Niveau befindliche Lodge, aber einigermaßen sauber und mit einem Restaurant. Wir waren die einzigen Gäste, und so war auch kein Koch zugegen so dass das Abendessen  im nahegelegenem Dorf vorbereitet werden mußte. Für uns wurde wohl auch die Kühlung angestellt, denn das erst Bier war lauwarm, doch danach ging es besser und die Ruhe am Strand entschädigte uns für das Essen. Auch waren die Mitarbeiter stets bemüht, uns jeden Wunsch zu erfüllen. Am 2. Tag kam auch der „Manager“, dem wir die Qualität des Abendessen darstellten, so dass wir für den 3. Abend ein etwas besseres Essen  bekamen. Für kulinarische Ansprüche bestimmt nicht geeignet, für Ruhe und Entspannung aber zu empfehlen.

Auch ein Besuch im nahegelegenem Dorf entschädigte uns, da hier nichts geschönt ist und man einen Einblick in das Leben eines Fischerdorfes erhält.

farbenfrohe Fischerboote  in der Elfenbeinküst

farbenfrohe Fischerboote in der Elfenbeinküst

So verlassen wir Ghana um in die Elfenbeinküste einzureisen. Der Grenzübergang war wieder unproblematisch und so bereisten wir das Land der Monokulturen. Sofort nach der Grenze fielen die riesigen Plantagen auf, ob nun Kautschuk oder andere Pflanzen, wir mit dem Lineal gezogen zogen sich die Baumreihen über die Hügel. Hatte ich mal irgendwo gelesen, die Straßen in der Elfenbeinküste wäre in einem guten Zustand, so kann ich dass nur bedingt bestätigen. auch auf der Karte als Hauptverkehrswege eingezeichnete Straßen entpuppten sich als Pisten in einem teilweise erschreckendem Zustand und so brauchten wir länger als geplant, um in die Verwaltungshauptstadt Yamoussoukro zu kommen. Bekannt für die Basilika, einem Nachbau des Petersdoms, wird hier die Verschwendung und die Prunksucht eines Präsidenten deutlich.

so verschwenden afrikanische Diktatoren das Geld und der Papst kommt auch noch zur Einweihung

so verschwenden afrikanische Diktatoren das Geld und der Papst kommt auch noch zur Einweihung

Basilika von Yamousoukro

Basilika von Yamousoukro

Ist das Straßennetz im Land eher „bescheiden“ so führt von Abidjan, dem wirtschaftlichen Zentrum des Landes eine wenig befahren Autobahn bis ins Zentrum von Yamoussoukro.

Auch ein Toyota Landcruiser hat so seine Macken und ein Kupplungsschaden zwang uns zum Besuch einer Werkstatt. Für 100 Euro wurde uns eine neue Kupplungsscheibe eingebaut. Zwischendurch hatte ich so meine Zweifel, wie man nun das passende Ersatzteil finden wolle, doch wurde ich eines besseren belehrt, für den Landcruiser findet man in Afrika vermutlich jedes Teil

Das Land haben wir dann auf kleine Urwaldpisten

da freut man sich, einen 4x4 Landcruiser zu fahren

da freut man sich, einen 4×4 Landcruiser zu fahren

aber auch ausgebauten Straßen durchquert und uns den Luxus eines guten französisch geführten Hotels an der Küste in Grand Bereby (Hotel Katoum) geleistet. Auf manchen Strecken überkommt einem noch die Ahnung, wie der Regenwald das Land einmal beherrschte und kann auch noch einige Baumriesen bewundern. Baumriesen kann man allerdings auch bei den Holztransporten sehen.

Tropenholz für ??? Legal illegal???

Tropenholz für ???
Legal illegal???

Ob es sich hier um illegale Abholzung handelt und die Reste des Regenwaldes vernichtet werden, entzieht sich meinen Kenntnissen. Vor einigen Wochen habe ich einmal mit einem Mitarbeiter einer internationalen Hilfsorganisation gesprochen, die sich auch mit den Problemen der Abholzung und Wiederaufforstung beschäftigen. Dieser hatte einerseits Verständnis für die Abholzung, sah aber auch die Gefahren, die damit verbunden sind. Hat nicht auch Europa seine Wälder und die Wälder in den Überseegebieten abgeholzt für den eigenen Fortschritt und jetzt wollen wir den Ländern das Abholzen verbieten? Darüber kann man bestimmt heftig streiten.

Zum Abschluss reisen wir noch nach Mali, da Nina von hier aus zurück nach Deutschland fliegt.

Ich konnte hier den Wagen verkaufen und wieder nach Lome, dem Ausgangspunkt unserer Reise mit dem Landcruiser, fliegen.

Dort werde ich bis Anfang Januar sein und auf ein Ersatzteil für mein Motorrad warten sowie einige Visa besorgen.

Gerd

 

 


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