Ouagadougou – bettelnde Kinder

Meine Reise führt mich weiter vom Bamako nach Ouagadougou. Dabei gewinnt eine Beobachtung in Bobo Dioulasso eine größere Bedeutung. Abends war ich noch in der „Ausgehmeile“ am Rande der Stadt etwas Essen und habe mein Bier genossen, um am Montag morgen gen Ouagadougou aufzubrechen. Die Stadt war voller Polizei und Militär, jeder Kreisel war besetzt und auf der Ausfallstraße nach Ouagadougou wurde ich mehrfach vom Militär kontrolliert. Nach ca 100 km war aber der Spuk vorbei. Ich habe erst vermutet, dass vielleicht hoher Besuch in die Stadt kommt und in Ouaga nachgefragt, doch wurde mir nichts dergleichen bestätigt. Heute bin ich schlauer, denn gestern Abend waren hier in Togo die Nachrichten voll von den Unruhen im Burkina Faso, die sich gegen den Präsidenten richten, der durch eine Gesetzesänderung erreichen will, weiterhin an er Macht zu bleiben. So bekommen die Beobachtungen im Nachgang eine ganz andere Bedeutung und die Befürchtung, dass hier ein neuer Unruheherd entsteht.

Jetzt komme ich zu meinem eigentlichen Bericht über Ouagadougou.

Auf meiner ersten Reise nach Burkina Faso  gehörte natürlich eine Visite in der Hauptstadt quasi zum Pflichtprogramm, auch wenn ich durch die Hotelpreise abgeschreckt wurde. So habe ich mir das Operndorf Projekt von Schlingensief in der Nähe der Hauptstadt angesehen und auch dort gezeltet. Dieses mal wollte ich schnellstmöglich mein Visum Entente und das Visum Ghana erhalten und das ganze innerhalb einer Woche -es hat geklappt, sieh auch unter Visa Afrika.

Einer anderen Beobachtung in Ouagadougou widme ich diesen Bericht: bettelnde Kinder

Jeder wird sagen, dass sei doch keine Besonderheit. Dem stimme ich leider zu und doch fiel mir hier etwas auf und ich werde in den nächsten Ländern mal darauf achten. In Ouagadougou streifen Gruppen von Kindern, fast ausschließlich Jungen, durch die Stadt. Oftmals tragen  sie auch eine Blechdose zum  Betteln. Am Abend beobachtete ich, wie ein ältere Junge die Bettelgang drangsalierte. Es hatte den Anschein, als dass sie die Betteleinnahmen bei ihm abliefen mussten, dafür hielt er deren Standort und Straßenabschnitt frei von anderen Bettelgangs.

Nun stellt sich mir die Frage, ob es sich hier um einen Einzelfall handelte oder ob es das organisierte Betteln gibt. Ich bin mir sicher, dass die Antwort hier das organisierte Betteln ist.

Die zweite Frage ist viel brisanter: sind es ausschließlich Jungs, die Betteln müssen?

Vor einigen Tagen habe ich einmal mit einer jungen Volontärin über deren Projekte gesprochen. Auf Anhieb konnte sie mir einige Mädchen und Frauenprojekte nennen. Auf meine Frage, ob es spezielle Projekte für Jungen gäbe nannte sie mir noch ein Gemeinschaftsprojekt. Rekrutiert sich unter Umständen aus dieser vernachlässigten männlichen Jugend die n absoluter Hoffnungslosigkeit aufwachsen, der Nachwuchs für kriminelle Banden und ist es dann auch ein leichtes, Kindersoldaten zu rekrutieren?

Fragen, Fragen und noch mehr Fragen

die eine Antwort suchen.

Gerd

 


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