Nuakchott Fortsetzung

NK überrascht mich weiter. Die Auberge Menata ist wie ausgestorben und ich suche erst einmal andere mir bekannte Unterkünfte auf und lande nach einer Fahrt durch NK doch weder bei Menata. Der Vorteil ist einfach, dass de Aubege zentral liegt, man auf dem Dach schlafen kann und das dann auch preiswert ist. Auch die Dusche funktioniert, also von daher paßt alles. Ich habe noch nichts ausgepackt, sitzte einfach nur so da, total verschwitzt, da komme ich mit Ziza ins Gespräch. Er erzählt mir, dass der Aubergebesitzer einer seiner Freunde sei, und er daher einige Tage bei ihm sei. Die üblichen Höflichkeiten, die Fragen nach dem woher und wohin, auch meine Fragen, was er denn so mache. Darauf stellte sich Ziza als Musiker vor. Mit Ziza werde ich die nächsten Tage verbringen.Ic h werde mehrfach Gast bei CTD sein, einem fränzösischen Sänger, der sich in seinen Liedern gegen die Sklaverei einsetzt, ein in Mauretanien immer noch bestehendes Problem. Ich werde bis morgens um 3 Uhr nachts bei Zizas Freunden sitzen, Tee trinken und essen,DSC00379

werde Gast bei Radio Mauretania sein, wo Ziza ein Liveinterview gibt. Ziza ließ es sich  nicht nehmen, mich in der Verabschiedung von den Hörern mit zu benennen. Erst wollte er mich in das Interview einbeziehen, doch dass passte dann doch nicht in die Sendung.

NK III

African Diaspora ist der Titel einer von Zizas Lieblingssongs. Auch CTD hat dieses Thema aufgegriffen. Ich kannte zwar das Wort Diaspora, konnte aber inhaltlich wenig damit anfangen. Nach Wikepedia beschreibt Diaspora die Mitglieder einer Gesellschaft, die außerhalb der Heimat leben. Ic.h  spüre aus den Liedern, dass diese politisch geprägt sind. Ob ich mit meiner Enschätzung über African Diaspora rchtg liege, vermag ich nicht zu beurteilen, aber aus den Gesprächen mit Ziza und CTD leite ich ab, dass sie desen Zustand negativ empfinden, da es in der Regel kein freiwilliges Verlassen der Heimat war. Waren es am Anfang die Sklaven, die nach Amerika verkauft wurden, verlassen heute die jungen und ausgebildeten Leute Afrika, um sich an anderer Stelle eine Exixtenz aufzubauen. Somit verläßt auch die Zukunft den Kontinent und lebt aber in der Verbundenheit mit Afrika an anderen Orten weiter.

NK IV

Besuch in Zizas Elternhaus

Die Schwester ist gerade im Gebet. Ich setze mich still in die Ecke des Raumes. Die Einrichtung des Raumes birgt keine Überraschungen. In der Mitte liegen zwei große Teppiche und  an den Wänden sind ringsherum Sofa gestellt. Die Farben sind für meinen Geschmack gewöhnungsbedürftig. An der Stirnseite thront ein Flach bildferneseher mit mnd. 60 Zoll Diagonale. Das Gespräch ist schleppend, da ich nur wenige Brocken Französisch verstehe und meine Gastgeber wenig Englisch sprechen.

In Zizas Elternhaus

In Zizas Elternhaus

jung und stolz

jung und stolz

Ein junges Mädchen kommt mit einem Tablett, Wasser und Glas und Tuch und kniet vor mir nieder, legt das Deckchen aus, schenkt das Glas Wasser ein und reicht es mir. Es war schon eine ungewöhnliche Situation für mich, d0ch erschien sie hier selbstverständlich. Die Feministinnen der Welt mögen mich jetzt steinigen, dass ich diese Szene so angenommen habe, doch steht es mir nicht zu, unsere moralischen Vorstellungen bei einem kurzen Besuch als Gast in einem fremden Land in den Vordergrund zu stellen.

NK V

Ein Zimmer in NK

Ein Rapper, ein Reggaemusiker, ein Journalist und ich mittendirn. Die Musiker probieren neue Stücke aus, auch gemeinsam und beziehen mich immer weder in ihre  Proben ein. Es ist lustig, manchmal laut. Besonders ein Refrain, der auch Titel eines Songs ist, wird immer wieder musikalisch neu interpretiert. Sogar ich kann meine Gedanken hierzu mit einbringen und sie versuchen, diess umzusetzen. Ob diese letztendlich in den Song einfließen werden, werde ich wohl nie erfahren.

NK VI

Fischmarkt und Anlandung der Fischerboote

Sind es 100 oder 1000 Boote? Keine Ahnung, aber so weit man sehen kann, liegen Boote am Strand und auf dem Meer sind noch unzählige Boote. Sind durchschnittlich 10 oder gar 20 Fischer auf einem Boot? Ich habe große Boote mt 40 Fischern gesehen, aber auch kleine mit nur 8 Fischern.

Anlandung der Fischerboote

Anlandung der Fischerboote

Aus den Reiswarnungen des auswärtigen Amtes:“vermeiden sie Menschenansammlungen“

DAS GEHT NICHT!!!!

Man kann das ganze natürlich aus verschiedenen Blickwnkeln betrachten.

Einfache Variante: Ein Muss für jeden NK Besucher. Man ist fasziniert von der Farbenfroheit, dem Trubel und dem Treiben auf den Booten.

Variante Gerd: was sind das für Arbeitsbedingungen und Strapazen. Die Männer fahren morgens raus, sind den ganzen Tag der Sonne schutzlos ausgeliefert. Wieviele Fischer verlieren jedes Jahr ihr Leben, wie viele Boote kentern, wie viele Unfälle passieren. Wir trage zu den unmenschlichen Arbeitsbedingungen bei. Die Regierung verkauft jedes Jahr Fanggenehmigungen für hundertausende Tonnen Fisch, auch an europäische subventionierte Fangflotten, so dass für die kleinen einheimischen Boote immer weniger übrig bleibt, sie länger auf See bleiben müssen und die Verdienste sinken.

Und trotzdem war auch ich fasziniert von diesem Ort, haben mich die Menschen fasziniert.

Gerd


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