Brasilien von Rio Grande do Sul bis Rio de Janeiro
Brasilien eine kurze Routenbeschreibung
Foz de Iguaco – Rio Grande do Sul – Florianopolis – Sao Paulo –Rio de Janeiro – Brasilia – Pantanal
Was weißt du über Brasilien? Wenn ich mir ehrlich diese Frage beantworten sollte, so wäre nicht viel dabei herausgekommen. Rio, Karneval, Fußball, Amazonas, riesiges Land. Das wäre es fast gewesen. Mit kleinen Denkanstößen vielleicht noch etwas mehr. Doch ich fange erst einmal mit einer Beschreibung des ersten Teils meiner Rundreise durch Brasilien an.
Die erneute Einreise soll dann aus Kolumbien oder ….? Im Dezember erfolgen, um dann den nördlichen Teil zu bereisen. Ich hoffe, dann auch meinen Traum einer Fahrt auf dem Amazonas realisieren zu können
Doch jetzt erst einmal zum Teil 1 der Rundreise durch Brasilien.
vielleicht wirkt die Statue ja noch größer, wenn man sich auf den Boden legt.
Nach Foz do Iguacu habe ich bereits von Paraguay einen dreitägigen Abstecher gemacht, um die berühmten Wasserfälle auch von der brasilianischen Seite aus zu sehen. So bin ich dann einige Wochen später über Argentinien wieder nach Brasilien eingereist. Mein erstes Ziel war Rio Grande do Sul, die südlichste Stadt Brasiliens. Von dort ging es auf der Str. 101 an der Küste entlang, vorbei an modernen Städten aber auch verträumten Kleinstädten. Bei einem mehrtägigen Stopp in Praia Rosa, einem der Surferparadiese im südlichen Brasilien, habe ich wieder traumhaft gewohnt. Es war zwar nicht direkt am Meer, dafür aber an einem Hang gelegen und der Wald kroch fast auf den Balkon meiner Wohnung. Der Besitzer hat die ganze Anlage eigenhändig gebaut. In der Walsaison, ich kam zu früh, soll man die Wale von der Küste aus beobachten können. Ich machte eine Wanderung an den südlichsten Punkt der Bucht und wunderte mich über zwei Männer, die, in Arbeitskleidung, das Meer beobachteten. Meine erste Vermutung war, dass es sich um Naturschützer, bzw. Walbeobachter handeln könne, da sie auch einen kleinen Unterstand hatten und der Punkt ein idealer Beobachtungsposten für die Bucht war. Doch damit lag ich falsch. Auf meiner kleinen Wanderung war ich an Fischerhütten vorbeigekommen, an denen auch Ruderboote klar gemacht wurden.
Die Männer hielten Ausschau nach einem besonderen Fisch, dem Tainha. Sobald ein Schwarm entdeckt wird rudern mind. 2 Boote hinaus, Motorgeräusch wurde den Schwarm vertreiben, um den Schwarm mit einem großen Netz einzukreisen. In den hiesigen Restaurants bis hinauf nach Florianopolis schlemmen die ganz feinen Leute Austern. Die andern genießen den Tainha. Bereits an meiner nächsten Station, Florianopolis, kam ich in den Genuss dieses Fisches. Als ich in meiner gebuchten Unterkunft, einem Privathaus auf der Insel, ankam, hatte der Besitzer mit Freunden das Abendessen zubereitet, eben diesen Tainha. Und wie selbstverständlich war ich Gast beim Abendessen. Der Fisch und die Kochkünste des Hausherrn ergaben ein vorzügliches Menu. Die Insel gehört zur Stadt Florianopolis und ist im Sommer ein Tummelplatz der Reichen. Das Haus meines Gastgebers lag im südlichsten Ort der Insel. Von dort ging noch ein Fußweg in den „Urwald“. Mitten im Nichts, ohne Strom, Wasser oder sonstige Zivilisationserrungenschaften stehen 15 Hütten.
Drei davon sind dauerhaft bewohnt. In einer lebt Adailson. Seit 25 Jahren lebt er in einfachen Hütten ohne Strom und Wasseranschluss. Ich konnte Adailson in seiner Werkstatt besuchen. Er bearbeitet das Treibholz zu Gebrauchs- und Kunstgegenständen. Seine Lebensgefährtin Andrea bevorzugt allerdings als Dauerwohnung ein Haus mit dem Zivilisationsluxus. Er braucht die Abgeschiedenheit, da er seine Kreativität aus den Formen und den Geräuschen der Natur zieht. Als ich ihn frage, ob dieses auch ein mystischer Ort für ihn sei, gibt er spontan eine kleine Schamaneneinlage. Sein Hinweis, dass wir bei dieser kurzen Einlage kaum etwas von der Mystik begreifen würden, war berechtigt. Dazu hätte ich mich bestimmt länger dort aufhalten müssen und mich auch innerlich darauf einstellen müssen. So war es eben eine kleine Vorführung. Freundlich, wie ich aufgenommen wurde, so wurde ich auch verabschiedet und mache mich auf den Rückweg.
In Florianopolis nahm ich noch an einem Bikerabend des Motorradclubs teil. Aber viel interessanter war der Besuch bei den Rettungsfliegern –habe bereits unterm roten Stuhl darüber geschrieben-
Auf dem Weg nach Curitiba, dem nächsten Ziel meiner Reise, passierte ich auch Blumenau. Auf einen Besuch habe ich verzichtet. Die Innenstadt, insbesondere der Parc Aleman, soll deutsche Gemütlichkeit beschreiben. Deutschland als Disneyland“ wollte ich mir nicht antun, auch da Deutschland hier fast zu 95% mit Lederhosen und Dirndl gleichgesetzt wird. Die Brasilianer aber lieben genau dieses Blumenau und besuchen den Ort in Scharren. Hier wird auch das 2.größte Oktoberfest gefeiert. In Paraguay habe ich Brasilianer getroffen, die laut ihre Oktoberfestzeltmusik spielten. Curitiba, meine nächstes Ziel, hat eine moderne Innenstadt mit einigen gut erhaltenen alten Bauten. Bekannt ist Curitiba allerdings für das Oscar Niemeyer Museum „The Eye“ Ich fand es beeindruckend.
Oscar Niemeyer hat auch maßgeblich an der Gestaltung der neuen Hauptstadt Brasilia mitgewirkt, die Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts innerhalb von drei Jahren gebaut wurde. In Brasilien kommt man an Oscar Niemeyer nicht vorbei, ob in Sao Paulo, Rio oder Ouro Preto –hier hat er das für mich unansehnlichste Gebäude, das Grand Hotel, entworfen-, überall hat er mit seinen meist eindrucksvollen Bauwerken sich ein Denkmal gesetzt. In Curitiba haben mich allerdings auch die Doppelgelenkbusse beeindruckt, die einer Straßenbahn gleich an speziellen Haltestellen mit Einstiegen auf Türhöhe und punktgenauem Halt die Hauptlinien befahren. Und die Einstiegstüren sind links.
Das nächste Ziel war dann Itapeva, einen Ort, den ich ohne Herbert und Jannice, die ich in einer Kleinstadt in Argentinien an der Ruta 40 getroffen, wohl nie besucht hätte. Eine gemeinsame Canyontour war einer der Höhepunkte des Aufenthaltes hier.
Und hier hatte ich auch das Glück, eine richtige Fazenda kennen zu lernen, eine Fazenda mit mehreren tausend Hektar Anbaufläche. Man hat die Viehzucht aufgegeben und sich ganz auf den Anbau von Mais und Soya spezialisiert. Die Besitzerin ist vor Jahrzehnten aus Deutschland ausgewandert und die Geschäfte werden mittlerweilen vom Sohn geführt, so dass sie sich ihrem Hobby, den Dressurpferden, widmen kann. Es gibt Fazeden, die noch um ein vielfaches größer sind. Bei einer Rundfahrt über die Fazenda konnte ich mir einen ersten Eindruck über die Dimensionen eines solchen Betriebes verschaffen.
Bei dem anschließenden Essen, es gab das Nationalgericht die Feijoada, ein Bohneneintopf mit Fleisch, zu dem Reis, Farofa aus Maniok und die dekorativen Orangescheibchen sowie Orangensaft gereicht werden, ein Gericht, dass früher ein Gericht der einfachen Arbeiter und auch Sklaven war, heute aber eine Art „Kultessen“ ist und als Zutaten nicht mehr die Fleischreste und Innereien verwendet werden, hatte ich ausführlich Gelegenheit, mich über die Landwirtschaft in Brasilien zu informieren –soweit es meine Laienkenntnisse zuließen-. GPS gesteuerte Traktoren und Mähdrescher gehören selbstverständlich zur Ausstattung wie auch genaue Bodenanalysen der Anbauflächen. Interessant fand ich auch die Aussage, dass z.B bei der Zupachtung von Anbauflächen die Flächengrößen und die Laufzeiten der Pachtverträge sich unter anderem an den Laufzeiten der Finanzierungskosten für den Mehrbedarf der landwirtschaftlichen Maschinen/Traktoren richtet.
So wurde aus angedachten 3 Tagen in Itapeva ein einwöchiger Aufenthalt.
Und auch die nächste Station, Sao Paulo, die größte Stadt Brasiliens, hätte ich ohne Herbert und Janicce vermutlich nicht besucht. Hier konnte ich in ihrem Appartement für einige Zeit bleiben und ließ mich in der Millionenmetropole treiben. Vila Madalena mit den Graffitiwänden gehört natürlich zu einem Besuch in Sao Paulo. Woher der fast offizielle Nickname „Beco do Batman“ für die Graffiti versehenen Wände kommt konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
Aber auch die Avenida Paulista mit den Einkaufstempeln oder der Italian Tower mit der Bar im obersten Stockwerk für einen Sundowner sind einen Ausflug wert. Wobei der Cocktail, den ich mir dort gegönnt habe, eine Empfehlung der Bar, der für meinen Geschmack schrecklichste war, den ich in den letzten Jahren getrunken haben Der war so fürchterlich, dass ich den Namen vergessen habe. Ein ehrlicher Caipi wäre die bessere Wahl gewesen.
Und wenn ich schon bis Sao Paulo gekommen bin, dann ist Rio ja auch nicht mehr weit. Es geht durch eine wunderbare Gebirgslandschaft. Nach wenigen Kilometern treffe ich auf einen voll bepackten Motorradfahrer aus Uruguay, der auf dem Weg nach Brasilia ist. Von ihm erfahre ich, dass Ende Juli dort eine großes Motorradfahrertreffen ist. Wir fahren einige Zeit zusammen und verbringen die Nacht im Haus eines Motorradfahrer, den der Uruguayaner über einen Motorradclub kannte. Am nächsten Tag trennen sich unsere Wege. Er hat Rio als nächstes Ziel und ich will in die Berge. Die Serra de Mar überquere ich zweimal, übernachte einmal in den Bergen auf über 1000m und bleibe noch für ein paar Tage in Paraty. Ein wenig Kopfsteinpflaster jede menge Restaurants und eine einmalig schöne Küstenlandschaft mit unzähligen Stränden, und schon ist ein Urlaubsparadies geschaffen. Jeden Tag legen unzählige Schiffe von der Mole ab, um mit Gästen eine mehrstündige Fahrt durch die vorgelagerte Inselwelt zu machen. In Paraty habe ich mein bisher teuerstes Eis gegessen. Fast viermal so teuer wie in der Provinz. Verkauft wird hier nicht nach Kugeln wie bei uns sondern immer nach Gewicht. So kosteten in Paraty 100gr. Ca 2,50 Euro. In Aber Eis ist eben wie eine Sucht.
Rio de Janeiro war nur noch wenige Kilometer entfernt und so konnte der Besuch der bekanntesten Stadt Südamerikas beginnen. Meine erste Nacht verbrachte ich noch etwas außerhalb von Rio, um dann am nächsten Morgen ins Zentrum zu fahren und mir auch eine preiswerte Unterkunft zu suchen. Jetzt, vor der Olympiade, Sind die Preise noch akzeptabel. So habe ich eine gute Unterkunft für ca 20 Euro gefunden und mein Motorrad stand auf einem verschlossenem Grundstück.
Meine Top 5 für Rio bestanden aus drei klassischen Touristen Hotspots, einem Zufallsfund und einem Ereignis, dessen Nachahmung ich nicht empfehle.
Ein Muss ist vermutlich für jeden der Besuch der Christusstatue. So habe auch ich mich auf den Weg gemacht und kann bestätigen: ja ein Besuch ist ein Muss.
Ich bin mit meinem Motorrad bis zur Busstation im Nationalpark gefahren, da man nicht bis zur Statue selber fahren kann. Von der Statue hat man einen traumhaften Blick auf die Stadt und das Meer und auf die Menschenmengen, die sich in allen möglichen Posen vor der Statue fotografieren. Ich bin dann mit dem Motorrad noch weiter in den Nationalpark gefahren und von der Hektik der Großstadt war nichts mehr zu spüren. Man hatte fast den Eindruck, im Hochgebirge zu sein angesichts der steilen Felswände.
Auch ein Muss war für mich die Fahrt auf den Zuckerhut. Wer mit Low Budget unterwegs ist, wird sich diese Fahrt evtl. verkneifen und sich fragen, ob die Ausgabe von 78 Real, ca. 20 Euro, sich lohnen. Ich konnte hier auf Grund meines Alters über 60, das Zauberwort Idoso, die Hälfte sparen. Vom Zuckerhut hat man allerdings auch ein traumhaften Blick auf die Stadt und die Copacabana. Gut kann man auch erkennen, dass Rio sich zwischen den Bergen entlangschlängelt.
Natürlich ist auch der Strand von Copacabana ein Muss, allerdings auch die einzige Enttäuschung, die ich für mich in Rio verbucht habe. Etwas übertreiben dargestellt, ist im Oktober auf der Insel Borkum mehr los als an einem Wochentag an der Copacabana. Trotzdem, es musste sein und auch ein Caipi in einer der unzähligen Strandlokale gehörte eben dazu.
Samba und Rio gehören zusammen. Und so sollte auch der Besuch eines Sambalokales dazu gehören. Erst wollte ich in Downtown in eines der Sambalokale gehen, doch auf dem Weg von der U-Bahn zu meinem Hotel sah ich ein kleines Lokal, wo Musiker gerade ihre Anlage aufbauten. Und in diesem lokal verbrachte ich dann meinen Sambaabend, keine Showeinlagen, sondern für die Leute aus dem Viertel.
Nun aber zu dem Erlebnis, auf das ich gerne verzichtet hätte. Auf der Rückfahrt von der Christusstatue bin ich einmal falsch abgebogen. Vorher habe ich mich schon gewundert, wie dicht arm und reich hier zusammen liegen.
Plötzlich war ich in einer steilen sehr engen Gasse. Nach wenigen Metern dann der Schreck. Drei Männer mit Pistolen versperrten mir den Weg. Mit dem Argument der Pistolen machten sie mir klar, dass das nicht der richtige Ort für mich sei. Erstaunlicherweise wurde ich nicht ausgeraubt. Mein Wendemanöver auf der steilen Strasse verlief glücklicherweise reibungslos. Doch bevor ich fahren konnte genoss ich noch einmal den Blick in den Lauf einer Pistole und das Angebot, doch etwas Marihuna zu kaufen. Freundlich lächelnd lehnte ich diesen Kauf ab und konnte fahren. Erleichtert war ich dann nach weniger als 100 m wieder auf einer Hauptstraße. Später im Hotel sagte man mir, das die drei Männer wohl so etwa wie die Grenzwächter der Favela waren und ich auch Glück hatte, dass es schon erfahrene Männer waren und keine Kids unter Drogen. Mir wurde auch gesagt, dass die Kriminalität zwar ein großes Problem sei, doch man sich zur Olympiade wohl angesichts des massiven Einsatzes von Polizei und Militär sicher fühlen könne. Doch danach würde die Karten neu gemischt werden.
Ob Rio alle Baustellen bis zum Beginn der Olympiade beseitigt hat, wage ich zu bezweifeln. Ich lasse mich überraschen und werde die olympischen Spiele aus der Distanz beobachten.
Die Etappe von Rio nach Brasilia stand nun an, nicht auf einer Haupttrecke sondern über wenig befahrene aber sehr gut ausgebauten Nebenstrecken und einer ca 80 km langen unbefestigten Strasse. Auf jeden Fall einen Aufenthalt wert sind die Städte Tiradentes und Ouro Preto, zwei alte Kolonialstädte, die, wie auch Paraty, ihren alten Stadtkern bewahrt haben und heute ein Touristenziel sind. Eine der Hauptattraktionen in Tiradentes ist die Kirche San Antonio, bei deren Anblick jede Barockkirche in Bayern vor Neid erblassen wird, jedenfalls bei der Goldverziehrung im Inneren.
Hier besuchte ich auch ein Barockkonzert. Auch wenn ich kein Musikexperte bin, so wr nach meiner Einschätzung das Barockkonzert in Asuncion, dass ich durch Zufall besucht hatte, um Klassen besser.
Ein weiteres Highlight war Ouro Pretoa, weniger wegen alten Gassen und Kirchen, in Ouro Preto gibt es 17 Barockkirchen , sondern wegen meiner Unterkunft. Ouro Preto ist eine Studentenstadt. In der Stadt gibt es unzählige Wohngemeinschaften. Die nennen sich Republica und dann folgt ein Fantasiename. Eine nannte sich Casanova, eine andere Feminina 141. Es ist wohl unschwer zu erkennen, welche eine Männer und welche eine Frauenwohngemeinschaft ist. Wenn dann ein Gast sich anmeldet, dann muss eben ein Bewohner sein Zimmer räumen. So nimmt man noch ein paar Euro ein.
Mit den Studenten, in Ouro Preto gibt es auch den Studiengang Bergbau, konnte ich mich über den Bergbau allgemein, aber auch über die große Umweltkatastrophe vom November 2015 unterhalten, als ein Damm eines Abwasserbeckens brach und die Schlammlawine über ein Dorf unter sich begrub und den nahen Fluss verseuchte. Auflagen und strenge Gesetze gäbe es genug, war die einstimmige Meinung, doch leider gibt es auch Korruption, so dass nicht immer alle Bestimmungen eingehalten werden. Ob dies hier auch der Fall war, darüber kann man natürlich spekulieren. Das Unglück ereignete sich nur wenige Kilometer entfernt von Ouro Preto. Da das Gelände aber weitläufig abgesperrt ist, ersparte ich mir den Versuch, den Unglücksort zu besuchen. Auf der Weiterfahrt sah ich noch viele dieser Becken und es standen auch häufig Hütten unterhalb der Dämme. Ich vermute mal, dass es sich hierbei nicht um die Wochenendhäuser er Bergwerksdirektoren oder Politiker handelt.
Nun stand als nächstes Ziel Brasilia an. Brasilia ist wohl die erste neu erbaute Hauptstadt der neueren Zeit. 1961 wurde sie fertiggestellt und bereits 1987 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Maßgeblichen Anteil hat hier sicherlich wieder Oscar Niemeyer, der als Archtekt die öffentlichen Gebäude entwarf, die auch heute, nach 50 Jahren (überwiegend) nichts von ihrer futuristischen Ausstrahlung verloren haben. Doch mein Zel war weniger die Stadt als das Motorradtr. effen. So ganz meine Welt sind diese Show und Selbstdarstellungsveranstaltungen nicht. Doch für drei Tage gab es genug zu sehen und aus zu trinken. Auf dem Campingplatz kannte mich nach kurzer Zeit jeder, war ich doch der einzige Gast aus Übersee. Ich hatte mich mit meinem Motorrad nicht an dem Showfahren beteiligt. Nur an meinem Abreisetag bin ich mit dem Motorrad auf das Gelände gefahren, um mir ein ordentliches Frühstück zu gönnen. Ich glaube, mein Motorrad wurde genauso oft fotografiert wie die Showbikes. Das lag aber nicht am Motorrad, sondern das Nummerschild mit der deutschen Zulassung löste die Bewunderung aus.
Mal ehrlich, wer von Euch hat eine Vorstellung über mein nächstes Ziel, das Pantanal. Ich habe durch Zufall mal in einem Krimi davon gelesen und war fasziniert von der Beschreibung. Das Pantanal ist das größte Feuchtgebiet der Erde und da es mehr als die Hälfte des Jahres überwiegend unter Wasser steht auch nur sehr dünn besiedelt. Neben der Viehzucht spielt heute der Tourismus eine bedeutende Rolle für die Region. Auch wenn die Preise recht hoch sind, will ich meinen Aufenthalt nicht missen. Ich habe für zwei volle Tage auf der Ranch incl. Vollverpflegung (einfache Küche) und aller Führungen 1000 Real, ca 270 Euro bezahlt. Darin enthalten war die An- und Abreise von Campo Grande (250 Kilometer je Strecke), eine Boots- und Kajakfahrt auf dem Fluss, ein mehrstündiger Ausritt, eine Jeepsafari, Piranhaangeln eine Nachtwanderung und noch eine Morgenwanderung. Begleitet wurde unsere kleine Gruppe von 5 Gästen immer von einem Guide und einem weiteren Begleiter. So waren 270 Euro sicher auch angemessen. Natürlich gibt es Angebote für jeden Geldbeutel. Meine Tour war eher die Low Budget Variante.
Wer will kann auch eine Survivaltour machen oder auch mehrtägige Bootstouren, alles eine Frage des Geldes. Wasserschweine und Kaimane sind die Tiere, die man jederzeit antrifft und in einem Feuchtgebiet natürlich jede menge an Vögeln.
Da ich zwischenzeitlich eine weitere Einladung in Parana habe, werde ich einen Schlenker mache
n, um dann erneut nach Paraguay einzureisen, allerdings nur, um den seit mind. 2000 Kilometern überfälligen Hinterreifen zu wechseln.
Voraussichtlich im Dezember werde ich weder nach Brasilien einreisen, um den Nordteil kennenzulernen.
Gerd
Ja, das war Teil 1 von Brasilien
Posted in Südamerika by gerdjanke with 1 comment.
Hallo,
und wieder ein Interessanter Bericht !
Melde mich vielleicht noch bezüglich
„Beco do Batman“
Gut das Sie Glück gehabt haben – Pistolen
können sehr ungesund sein.
Alles gute weiterhin
Es grüßt Etsche