Tiznit – Tan Tan Plage
„Eine Stadt, die nichts bietet, nur schmutzig ist und die man schnellstens wieder verlässt.“
so ähnlich habe ich noch die Beschreibung im Reiseführer über Tiznit in Erinnerung. Ich hoffe, ich tue der bekannten Reiseschriftstellerin jetzt nicht unrecht. Tiznit war für mich immer einen Aufenthalt wert. Ein preiswertes Hotel für 130 Dirham (ca 11,60Eur) incl. Frühstück und einem Garagenplatz für mein Motorrad nur 5 Minuten vom Markt entfernt. Der Markt ist noch authentisch. Natürlich lärmt bei einer Fussballübertragung der Fernseher in jedem Kaffee, natürlich werden auf dem Markt die Dinge des Alltags angeboten, auch in den einfachen Qualitäten. So stapeln sich beim Händler bestimmt 200 Tanginegefässe, aber auch Plastikschuhe werden verkauft. Obst wird lautstark angeboten und um die Verkaufskarren drängen sich die Leute. Selbstverständlich gibt es auch die Imbissstände, an denen man frisch zubereitete Fleischspieße oder auch frisch gegrillte Sardinen bekommt. Für ein paar Dirham kann man sich hier durch die Marktgenüsse essen.
Also ich werde hier jedesmal wieder einen Stopp einlegen, über den Markt gehen, Obst und Brot einkaufen und den Tee genießen. Wenn ich keinen Erholungstag brauche, dann geht es in de Regel, so auch diesmal, weiter an den Atlantik Über Sidi Ifni nach Tan Tan. Begrüßt wird man von zwei riesigen weißen Kamelen.
Bei meiner ersten Reise 2009 in diese Region merkte man noch, dass man sich dem Gebiet der Westsahara nähert, denn kurz hinter den Kamelen war eine Polizeikontrolle, die sich sehr genau nach dem woher und wohin erkundigte und auch die Daten aus dem Reisepass in ein hochoffizielles Buch eingetragen hat. Der Polizeiposten ist zwar immer noch da und man muss auch anhalten, doch ausser dem vorzeigen des Reisepasses und ein paar freundliche Worte gab es keine weiteren Aktivitäten.
Tan Tan Plage hat sich in den letzten Jahren schon stark verändert. Ich suche vergeblich nach der Villa Ocean, in der ich vor 5 Jahren übernachtet habe. Das Haus gibt es noch, allerdings dem Verfall preisgegeben. Daneben stehen jetzt zwei neue Hotels mit Zugang zur Strandpromenade. Aus dem verschlafenen Ort ist jetzt ein lebhafter Badeort geworden. DA hat ein Haus wie die Villa Ocean vermutlich kein Zukunft mehr. Ich kann es aber auch verstehen, auch wenn damit vermutlich für den ehemaligen Besitzer, ich habe gehört, er hat es bereits 2011 oder 2012 verkauft, damit ein Paradies verloren geht.
Jetzt habe ich mich zwei Tage dem Nichtstun gewidmet und werde morgen die Fahrt zur mauretanischen Grenze antreten. Sind nur noch 1100 km.
Und ich freue mich auf das 1000 Sterne Hotel
Gerd
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