zwei Weltenbummler -auf schwankenden Planken

Maria und Modrin

Ich bin mit Joao, einem Mitarbeiter der Uni Rio Grande verabredet. Die Uni unterhält in Rio Grande ein Forschungsschiff für den küstennahen  Bereich und Joao ist Mitarbeiter auf dem Schiff. Das Schiff ist nur für den küstennahen  Bereich geeignet und die 2 x 250 PS reichen für 10-12 kn Fahrt aus. Das reicht aus, um jederzeit rechtzeitig bei einer Sturmwarnung den sicheren Hafen anzulaufen. Joao habe ich zufällig bei einem Tankstopp kennengelernt, ca 100 km vor Rio Grande. So kam ich in den Genuss, einmal ein kleines Forschungsschiff kennen zu lernen.

Das ‚Schiff hat seinen Liegeplatz am ozeanografischen Museum und an dieser Anlegestelle liegt auch ein kleines Segelboot. Ich habe es beim Betreten des Forschungsschiffes zwar bemerkt, aber nicht auf den Heimathafen oder irgendeine Flagge geachtet. Joao löst das Rätsel: ein junges Paar aus Europa ist mit dem Boot auf einer Weltreise und wartet hier auf das richtige Wetter.

Es kann weitergehen Richtung Patagonien

Es kann weitergehen Richtung Patagonien

So lerne ich Maria aus Schweden und Modrin aus Lettland kennen. Über ihre Reise und ihre Träume erzählen sie mit bei Sonnenschein auf ihrem Boot. Sie genießen die Temperaturen von max 20 Grad. „Wir hatten jetzt wochenlang tropische Temperaturen, da genießt man einfach die frische Luft und auch die niedrigeren Temperaturen.“ „Von den niedrigen Temperaturen werden sie noch genug bekommen, denke ich bei mir, denn sie segeln in den Südwinter hinein.

Beide hatten nur wenig Segelerfahrung und wie man im November von Nordeuropa zu einer Weltumsegelung aufbrechen kann, bleibt mir ein Rätsel. Doch sind sie nicht weit gesegelt sondern haben in Frankreich überwintert. Die Biskaya und den Nordatlantik wollten sie sich doch nicht antun und haben die Zeit genutzt, ihre Reiskasse durch  Arbeit aufzubessern.

Mit der Konstruktion des Bootes haben sie sich vorher intensiv auseinander gesetzt und so z. B die gesamte Takelage abgebaut und wieder aufgebaut. Den eingebauten Motor haben sie, um mehr Stauraum zu bekommen, gegen einen Außenborder getauscht.

Beide haben ihrer Heimat alle Besitztümer  um ohne Zeitplan und Zeitdruck  zu  reisen.

„Das wichtigste für uns der Kontakt zu den Menschen und nicht das Abarbeiten von irgendwelchen touristischen Hotspots oder von berühmten Segelrouten“  Bei längeren Aufenthalten suchen sie sich auch gerne Jobs, um den Kontakt herzustellen

Interessant fand ich auch ihre Geschichten zu Trampern auf See. Die gibt es tatsächlich. Man findet sie zwar nicht mit ausgestrecktem Daumen an der Hafenausfahrt stehend, doch versuchen sie, in den Marinas Kontakte zu den Bootsbesitzern herzustellen, um eine Überfahrt z.B von Europa in die Karibik zu bekommen. Sie selbst wurden von Anfragen verschont, da jeder erkennen konnte, dass auf einem 9,5m Boot nur theoretisch Platz für eine weitere Person ist. Sie wollen noch heute Nachmittag auslaufen. Ihr nächstes Ziel ist Uruguay. Ich wünsche den beiden viel Spaß auf der weiteren Tour.

Gerd

auch ohne Zeitplan und Zeitdruck auf Weltreise

wer die Reiseroute der beiden verfolgen will kann das unter: sorry, aber Eintrag folgt in den nächsten Tagen


Posted in Menschen auf dem roten Stuhl by with 1 comment.

Comments

  • Etsche sagt:

    Hallo,
    im November aufbrechen zur Weltumsegelung
    das ist auch für mich ein Rätsel.
    Großer Mut? Auf den Stauraum hätte ich verzichtet.
    Hoffentlich geht alles gut auf dieser Segelreise.
    Man hört ja vielleicht etwas davon.
    Ihr Motor läuft ja wohl noch und der Stauraum
    reicht bis zum nächstem Ziel.
    Gruß von Etsche

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